Klöckner würdigt die verstorbene Holocaust-Überlebende Margot Friedländer
Der Bundestag hat am Mittwoch, 14. Mai 2025, der verstorbenen Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer gedacht. Friedländer war am 9. Mai im Alter von 103 Jahren in Berlin gestorben. Als junge Frau wurde sie von den Nationalsozialisten ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach ihrer Befreiung 1945 zog sie mit ihrem Mann nach New York, kehrte jedoch im hohen Alter von 88 Jahren in ihre Geburtsstadt Berlin zurück, wo sie sich bis zuletzt für die Erinnerung an die Shoah einsetzte und für Versöhnung warb. Friedländer hatte als einzige in ihrer Familie den Holocaust überlebt. „Margot Friedländers Leben war das der Verständigung. Sie hat uns das Erinnern gelehrt – nicht als Rückblick, sondern als Auftrag für die Gegenwart und als Auftrag für die Zukunft“, sagt Bundestagspräsidentin Julia Klöckner in einer Gedenkrede vor dem Plenum des Bundestages. Klöckner würdigte die Verstorbene als eine „Friedensstifterin“, die Frohmut ausgestrahlt und Menschen mit ihrer „Großherzigkeit“ berührt habe. Klöckner erinnert an Botschaft des Papstes Dass Friedländer nach Deutschland zurückgekehrt war, obwohl sie dort Unmenschliches erleidet hätte, bezeichnete Klöckner als einen „Akt menschlicher Größe“ und einen „Ausdruck des Vertrauens in unser Land“. Dieses Vertrauen, so die Bundestagspräsidentin an die Adresse des Plenums, „verpflichtet uns“. Friedländers Botschaft bleibe, so Klöckner, „sie mit Leben zu erfüllen, das ist unser aller Aufgabe“. Vor ihren Gedenkworten griff die Parlamentspräsidentin noch eine andere Botschaft auf, die dieser Tage aus dem Vatikan zu vernehmen war: den Aufruf zum Frieden durch den neuen Papst Leo XIV. Ein Apell, der, so Klöckner, „in diesen angespannten Zeiten weltweit Beachtung finden möge“. Das Kardinalskollegium hatte den US-Amerikaner Robert Francis Prevost am 8. Mai zum neuen Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gewählt. Klöckner wird gemeinsam mit Bundeskanzler Friedrich Merz zur Amtseinführung des neuen Pontifex am Sonntag, 18. Mai, nach Rom reisen. (ste/14.05.2025)